Verein

Vereinsheim

Wilhelm Hansmann

Unser Gartenverein Wilhelm Hansmann liegt in direkter Nachbarschaft zum Knappschaftskrankenhaus zwischen dem Breierspfad und der S-Bahn Trasse. Sowohl Anwohner als auch "Gäste" des Krankenhauses schätzen diese grüne Oase, sei es für einen Spaziergang oder auch zum Energietanken. Besonders im Sommer ist der Spielplatz ein Magnet für Kinder aus unserem Verein und der Nachbarschaft, während die Eltern bei einer Tasse Kaffe auf der sonnigen Terasse unseres Vereinsheims ihre Kleinen stets im Blick behalten können.
Wir freuen uns über jeden Besucher, doch über Kinder ganz besonders. 

Unsere Vereinssatzung findest Du hier.

Wie sich unser Verein und die Anlage in den Jahrzehnten seit der Gründung 1963 entwickelt haben, liest Du hier in unserer Chronik


Jahre des Aufbaus - 1963-1990

Im Herbst 1963 wurden auf dem Acker zwischen dem Knappschaftskrankenhaus und der Hoesch-Wohnsiedlung "Wilhelm-Hansmann" die ersten 24 Gärten parzelliert und Lauben errichtet. Die Patenschaft übernahm der benachbarte Verein KGV " Pothecke e.V." unter der Bezeichnung "Pothecke-Teil B".

Nach der der Erweiterung um 16 Gärten strebte man, im Einvernehmen mit dem Stadtverband, seine Eigenständigkeit an. Am 13. Januar 1967 fand im Vereinshaus des Kleingärtnervereins "Nußbaumweg e.V." die Gründungsversammlung statt.

Als 87. (siebenundachzigster) Verein im Stadtverband Dortmund wählten die Gründungsteilnehmer den ersten Oberstadtdirektor der Stadt Dortmund nach dem 2. Weltkrieg - Wilhelm Hansmann - zum Vereinsnamen.

Zum Vorsitzenden wurde der Gartenfreund Theo Wojciechowski gewählt. Im Frühjahr 1968 übernahm, nach Loslösung vom Verein "Pothecke e.V.", der Gartenfreund Fritz Ostermann das Amt des Vorsitzenden, welches er über 16 Jahre lang ausübte. Im gleichen Jahr (1968) erweiterte sich der Verein auf 60 Gärten und begann mit der Planung für den Bau eines Vereinsheimes. Vom Frühjahr 1969 bis Oktober 1970 entstand das Vereinshaus in Eigenleistung der Mitglieder.

Schon im Jahre 1971 erhielt der Verein im Anlagenwettbewerb der Dortmunder Gartenanlagen den "Goldenen Spaten", der - nach dreimaligem (!) Gewinn - behalten werden durfte. Im Sommer des Jahres 1977 begannen die Arbeiten zur Erweiterung um 28 Gärten auf nun mehr 88 Gärten. Gleichzeitig wurde die Gesamtanlage in Gemeinschaftsarbeit mit Strom versorgt. Der Hauptweg der Anlage führt vom Breierspfad zum parallel zur S-Bahn verlaufenden Weg im südlichen Teil.

Weg in die Moderne - 1990 bis heute

1990 wurde zu den vielen Feuchtbiotopen in den Einzelgärten ein Gemeinschaftsbiotop, rechts vom Nordeingang, hinzugefügt. Neben dem Feuchtbiotop schuf man in Folge auch ein Trockenbiotop und eine gemeinschaftliche Kompostieranlage. Über die Jahre bemühen sich der Vorstand und Mitglieder um geeignete Nisthilfen für verschiedene Vogelarten. Die Flächen unter dem Hochspannungsmast wurde umgestaltet und mit einem Insektenhotel ausgestattet. Der bestehende Kinderspielplatz wurde ebenfalls renoviert.

Im Jahre 2008 wurde das Vereinshaus optisch aufgebessert und eine neue Terrasse geschaffen. Dadurch besteht eine Verbindung zwischen der Terrasse und dem Spielplatz, die viele Besucher der Gartenanlage begrüßten. Der nördliche Eingang am Breierspfad wurde mit Bruchsteinen neu gestaltet und im Frühjahr 2009 mit der Bepflanzung vollendet, ebenso wurde der Südliche Eingang (Bahngang) umgestaltet. Am Vereinsheim wurde ein neuer Eingangsbereich gebaut, um Räumlichkeiten für eine rollstuhlgerechte Toilette zu haben.

Im Spätherbst 2010 wurde entlang des Breierspfad, östlich des Eingangs, der zugewucherte Streifen komplett bis auf einige Bäume gerodet und mit einem Stahlgitterzaun eingefriedet, um nach der Neubepflanzung einen sauberen und optisch schöneren Abschluss zum Gehweg und zum Breierspfad zu haben.

Unser Vereinheim wurde 1970 in Eigenleistung errichtet und bietet Platz für bis zu 150 Gäste. Im großen Saal steht für große und kleine Feiern ein eigener Tresen und eine Bühne mit PA-Anlage zur Verfügung.

 

Webseite Garten-Stuben

Wilhelm Hansmann wurde am 17. Dezember 1956 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Dortmund verliehen.

Er war der erste Träger dieser Auszeichnung in Dortmund nach dem Zweiten Weltkrieg.Wilhelm war das älteste von neun Kindern des Politikers Heinrich Hansmann und seiner Ehefrau Emma Hansmann, geborene Ruhfus. Er machte zunächst eine Lehre als Gärtner und besuchte dann das Johanneum in Hamburg. Am 5. Februar 1905 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein und übernahm die Leitung des Eichlinghofer Ortsvereins von seinem Vater. Von 1906 bis 1908 besuchte er die Freie Hochschule in Berlin.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er zum Heer eingezogen und nahm als Soldat an den Schlachten um Lüttich, Verdun und Reims teil. Diese Erfahrungen machten ihn zum überzeugten Kriegsgegner. Er kehrte verwundet in seine Heimat zurück und begann erneut mit der politischen Arbeit. Er war zunächst Arbeiter- und Soldatenrat in Arnsberg. Dort freundete er sich mit der Familie des Regierungspräsidenten Max König an. Dessen Tochter, Rosa Eleonore König heiratete er 1920, sie verstarb jedoch schon drei Jahre später.

Wilhelm HansmannVon 1919 bis zu dessen Eingemeindung nach Dortmund 1928 war Wilhelm Hansmann Landrat des Landkreises Hörde. Er setzte sich vor allem sozialpolitisch ein, etwa bei der Einrichtung von Kinderheimen oder im Wohnungsbau. Daneben war er unter anderem an der Gründung der Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen AG (VEW) und der Dortmunder Wasserwerke GmbH beteiligt. Hansmann heiratete erneut, diesmal die Ärztin Charlotte Hansmann, geborene Steinkopf.

Seit 1928 gehörte er dem Preußischen Landtag an, ein Jahr später wurde er erneut Landrat, diesmal im Ennepe-Ruhr-Kreis. Unmittelbar nach der „Machtergreifung“ erhielt er Redeverbot. Am 17. März 1933 wurde er von Nationalsozialisten überfallen und misshandelt.

Mit Hilfe seiner Schwester Martha Neumann (geb. Hansmann) floh Hansmann über Düsseldorf und Köln nach Saarbrücken, wo er sich aktiv im Widerstand gegen die Nationalsozialisten engagierte. Er stand im August 1933 auf der Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs. Nach dem Anschluss des Saargebiets emigrierte er ins französische Morsbach (bei Forbach), die Genehmigung zum Aufenthalt in Grenznähe hatte er vom französischen Innenminister Albert Sarraut persönlich erhalten. Er schloss sich kurzfristig der Résistance an und emigrierte 1942 ins schweizerische Winterthur-Seen.

Am 30. Oktober 1945 kehrte er nach Dortmund zurück und nahm die politische Arbeit wieder auf. Er war Mitbegründer der Europäischen Bürgermeistervereinigung und gehörte dem ersten Ratsgremium nach dem Zweiten Weltkrieg an. Anfang 1946 war er für kurze Zeit Oberbürgermeister der Stadt Dortmund. Am 16. April 1946 wurde er zum Oberstadtdirektor Dortmunds gewählt. Er wurde Mitglied des Ernannten Landtags von Nordrhein-Westfalen, konzentrierte sich aber anschließend wieder auf die Kommunalpolitik. In seine Ära fiel der Wiederaufbau der Stadt, darunter auch der Neubau der Westfalenhalle, der Bau des Theaters am Hiltropwall und des neuen Stadthauses. Auf seine Initiative geht der hohe Grünanteil in Dortmund zurück sowie die Gründung des Dortmunder Zoos. Er war außerdem an der Gründung der Sozialakademie Dortmund und der Auslandsgesellschaft Nordrhein-Westfalen beteiligt. Für die Stadt Dortmund nahm er Mitgliedschaften im Landschaftsverband Westfalen-Lippe, im Ruhrtalsperrenverein und im Ruhrsiedlungsverbandwahr. Seine Amtszeit wurde per Ratsbeschluss mehrfach über die Pensionsgrenze verlängert, am 31. Dezember 1954 legte er schließlich sein Amt als Oberstadtdirektor nieder. Er vertrat die Stadt aber weiterhin als Aufsichtsratsvorsitzender der VEW (1946–1963), der Dortmunder Stadtwerke und der Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm.

Am 17. Dezember 1956 wurde Wilhelm Hansmann, als erstem Träger dieser Auszeichnung in Dortmund nach dem Zweiten Weltkrieg, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Dortmund verliehen. Bis zu seinem Tod 1963 blieb Wilhelm Hansmann seiner Heimatstadt treu. 

Neben unserem Gartenverein trägt auch das Seniorenbegegnungszentrum in Dortmund seinen Namen.

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